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Ups and Downs bei YONA

Liebe Leser,

 

seit meinem letzten Blogeintrag hat sich bei YONA eine grundlegende Sache geändert. Unsere hauptverantwortliche Geigen- und Bratschenlehrerin, die auch das Orchester geleitet hat, kann aus verschiedenen Gründen nicht mehr bei YONA arbeiten. Diese Nachricht traf uns ziemlich plötzlich und spontan und auf einmal standen Anna, unsere Direktorin und ich völlig unvorbereitet alleine da und mussten neben den Aufgaben, die wir eh schon hatten, auch noch ihre Aufgaben auffangen. Dies bedeutete mehr Arbeit und etwas Stress. Doch dann haben wir relativ schnell geschafft, uns zu organisieren und den Verein allein zu managen. Glücklicherweise ist die Sache nicht am Anfang meines Jahres hier passiert, sondern erst jetzt, wo ich schon so viel gelernt habe. Vor einigen Monaten hätte ich mir lange nicht vorstellen können, einmal ein ganzes, wildes Kinderorchester zu dirigieren 😊.

 

In dieser Situation befanden wir uns zum Glück auch nur ein paar Wochen, denn seit letzter Woche sind zwei unterstützende Lehrer über das „Global Leaders Program“ gekommen, um YONA freiwillig zu unterstützen. Victoria Romann aus Deutschland, professionelle Querflötenspielerin, ist für die nächsten zwei Wochen hier, um unsere „Woodwind-section“ zu coachen und Sarah Harris aus England, professionelle Bratscherin, bleibt sogar bis August, um uns mit den Streichern zu helfen. Wer ab September dann die Verantwortung für die Geigen und Bratschen sowie für das Orchester übernehmen kann, ist derzeit noch unklar, aber ich bin zuversichtlich, dass sich jemand finden wird.

 

Momentan haben unsere YONA-Kinder eine tolle Zeit und auch ich genieße die Arbeit. Am Montag ist das Orchester der „Eichendorffschule“ aus Deutschland eingetroffen. Mit diesem Orchester hat YONA gerade einen einwöchigen Workshop. Es sitzt immer ein YONA-Kind neben einem Mitglied des Schulorchesters. Nun macht das Musizieren doppelt Spaß, weil das Orchester viel größer ist und natürlich auch nach mehr klingt! Zudem ist der musikalische Austausch interessant für alle. Am Samstag zeigen wir in einem Konzert, was wir in dieser Woche erarbeitet haben. Ich bin wahnsinnig stolz auf meine Schüler, die sich wirklich gut machen und offensichtlich große Motivation zeigen.

 

Victoria arbeitet zusätzlich mit allen unserer Querflöten-, Klarinetten- und Oboenspielern an einem weiteren Auftritt. Nächste Woche werden unsere Holzbläser – und zwar nur unsere Holzbläser – in einem Altenheim spielen. Holzblasinstrumente werden bei YONA ja erst seit November unterrichtet und somit wird der kommende Auftritt das erste kleine Konzert dieser Gruppe sein. Also, eine weitere tolle Sache, auf die man sich freuen kann!

 

Unserer YONA-Family geht es super! Nur eine Sache macht mich sehr traurig. Je näher der unvermeidliche Abschied rückt, desto öfter kommen die Kinder nun an mit Sätzen wie „Miss, you can´t go back, that´s illegal, you can´t leave us alone, that´s a crime!“. Das bricht mir wirklich das Herz, denn ich habe zu jedem Kind so eine enge Beziehung aufgebaut, dass nur Gedanke an einen Abschied Herzschmerz hervorbringt. Aber ich versuche mein bestes, diese Gedanken erstmal zu verdrängen. Es sind doch immerhin noch eineinhalb Monate!

 

Übrigens schreibt unsere Direktorin auch einen sehr schönen Newsletter von YONA, wer interessiert ist, diesen zu erhalten, kann sich gerne bei mir melden oder direkt an gretel@yonamibia.org schreiben.

 

Das war´s für heute. Viele Grüße und bis bald!

Christina