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Ferien für YONA und Musikwoche in Swakop

Nach einem schönen, kleinen Abschlusskonzert für die Eltern, bei dem sowohl das Blockflöten- und das Percussion-Ensemble, die Geigenanfänger, das Streichorchester als auch der YONA-Chor einige Stücke zum Besten gegeben hatten, wurden die YONA-Kinder am 23.11. in die Ferien entlassen. In die Schule mussten sie noch eine weitere Woche gehen, Musikunterricht bei YONA fand in dieser Woche aber nicht mehr statt. Stattdessen haben Anna und ich diese Woche genutzt und Türen und Tische bunt angemalt, sodass die YONA-Räume jetzt viel freundlicher und schöner aussehen. Das ganze Malen war insgesamt schon viel Arbeit, hat aber auch sehr viel Spaß gemacht!

 

Danach haben auch wir offiziell Ferien bekommen. Vom 06. Bis zum 16.12. waren wir mit dem Chor in Swakopmund am Meer und haben dort an der Musikwoche teilgenommen. Die Musikwoche findet einmal im Jahr statt und jeder, der gerne Musik macht, kann sich anmelden. Sei es, um in der Big Band, im Jugendorchester oder im großen Orchester mitzuspielen oder im Chor mitzusingen. Neben unserem Chor hatten sich noch einige weitere Chöre und Einzelpersonen registriert, sodass der MuWo-Chor aus 100 Leuten bestand. Jeden Morgen und Nachmittag arbeiteten wir hart und probten intensiv an den Stücken, sodass wir am Ende der Woche zwei wirklich tolle Konzerte mit bunt gemischtem Repertoire hatten. Mendelssohn, Händel, Bernstein, African Music aus Kongo, Südafrika und Namibia… In einem so großen Chor zu singen und dabei von einem ebenso großen Orchester begleitet zu werden, hat unglaublich viel Spaß gemacht. Auch für einige meiner Chormitglieder war dies eine unvergessliche Erfahrungen, hatten doch ein paar von ihnen noch nie ein Orchester gesehen.

 

Untergekommen waren wir mit unserem Chor in der Abstellkammer eines Jugendhostels. Ich muss ehrlich zugeben, dass ich noch nie 10 Tage unter so einfachen Bedingungen gelebt habe. So ist mir mal wieder sehr genau aufgefallen, was ich alles habe und wie dankbar ich für all diese Privilegien sein kann. Auch wenn wir versucht haben, uns möglichst anzupassen, der Unterschied zwischen arm und „reich“, also zwischen den Chormitgliedern und Anna und mir, ist leider da und kann meistens auch nicht überspielt werden. Dennoch verstehe ich mich mit den Chorleuten total gut.

Zum Thema wie wir so gelebt haben etc. möchte ich ein bisschen vorsichtig sein, was ich so veröffentliche. Eine lustige Story, die ich auf jeden Fall nie vergessen werde, ist, wie mich ein Mädchen völlig entsetzt gefragt hat, wo denn all die Knochen auf einmal seien - nachdem ich eine halbe Stunde lang feinsäuberlich mundgerechte Hähnchenstückchen von den Knochen und vom Fett getrennt hatte. Ganz selbstverständlich meinte ich nur „Ähm, im Mülleimer?“, woraufhin alle erstmal einen ziemlichen Lachanfall hatten. Einige hätten wohl gerne noch an den leckeren Knochen herumgenagt…

 

 Die 10 Tage waren schon ein bisschen anstrengend, aber ich habe das Damaraleben noch ein bisschen besser kennengelernt und weitere Freundschaften aufgebaut und wunderbare Musik gehört und gemacht! In der Freizeit konnten wir ans Meer oder in die Wüste, was natürlich auch nochmal ein ziemlicher Bonus war. Nachdem wir 14 Stunden im Zug getuckert sind, der die 350 km nach Swakop im Schritttempo zurückgelegt hat, kamen wir am 17.12. müde, aber glücklich wieder in Windhoek an.

 

 Jetzt steht Weihnachten vor der Tür, diesmal ganz anders mit viel Sonne und Braai (Afrikaans „braaien“ für „grillen“). Am 24. bin ich bei einer Kollegin und ihrer Familie eingeladen und am 25. feiern wir mit den anderen Volunteers aus Windhoek zusammen. Am 26. Geht es schon los auf die große Reise nach Botswana und zu den Victoria Falls in Simbabwe!

 

Ich wünsche euch allen schöne und besinnliche Festtage, frohe Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr!!