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Ein tierisch tierischer Roadtrip

Halloo und ein frohes neues Jahr!

 

Nachdem ich am 24. Dezember einen wirklich schönen Heiligabend bei einer Kollegin verbracht habe, bei dem ich dann doch noch in Weihnachtsstimmung gekommen bin und der so schön war, dass mein Heimweh fast ganz verflogen ist und auch der erste Weihnachtsfeiertag mit den anderen Freiwilligen und Wichteln zu einem unvergesslichen Tag geworden ist, ging es am 26. Dezember schon los auf den aufregenden Roadtrip! Insgesamt waren wir zu acht 10 Tage unterwegs, sind in dieser Zeit über 3000 km gefahren und haben echt so einiges gesehen. Aber mal ganz vorne.

 

Nachdem wir alle unsere sieben Sachen in den Kofferräumen unserer beiden noch ganz neuen Pick-Ups (netterweise waren die beiden Autos, die wir eigentlich gemietet hatten, beschädigt, sodass wir für den gleichen Preis ein Upgrade bekommen haben) verstaut hatten und mein kleines Kuscheltiernashorn, das ich beim Wichteln am Tag vorher geschenkt bekommen habe, auf der Ablage vorne als Glücksbringer für die Reise positioniert war, ging es auch schon los in Richtung Osten. Noch am Nachmittag kamen wir in Botswana, genauer gesagt in Ghanzi, in unserem ersten Camp an, wo wir uns vor einem Gewitter noch wenigstens fünf Minuten im Pool abkühlen konnten.

 

Kaum waren wir an diesem Nachmittag über die Landesgrenze gefahren, sahen wir alle paar Kilometer Esel am Wegesrand stehen oder die Straße überqueren, ebenso Kuh- und Ziegenherden. Zudem sah die Landschaft direkt viel grüner aus, Laubwälder soweit das Auge reichte! Nur selten passierten wir auf dem Weg durch die Weite Botswanas kleinere Ortschaften. In diesen Dörfern leben die Menschen in kleinen Lehmhütten und man kann noch beobachten, wie die Pflüge von Eseln gezogen werden. Ich habe mich ehrlich gesagt sehr unwohl gefühlt, wenn wir Touris mit unseren fetten Autos durch diese Dörfchen gefahren sind.

 

Nach einem weiteren Vormittag Fahrzeit und einem kleinen Zwischenstopp an einem See, den wir zufällig entdeckt haben, erreichten wir am nächsten Tag Maun. Maun liegt am Rande des Okavango-Delta. Hier spaltet sich der Fluss Okavango aus Angola kommend in ganz viele Flüsse auf. Auch unser Camp lag direkt neben einem dieser Flussarme, was ein ziemliches Träumchen war, weil wir abends noch ein Hippo aus nächster Nähe beobachten konnten, das gerade aus dem Fluss stieg. Am nächsten Tag hatten wir einen Ganztagesausflug im Okavango Delta gebucht: eine geführte Mokorotour (siehe Bild unten)  auf dem Wasser und eine sehr interessante Wanderung auf einer Insel im Delta, auf der wir einiges über die Hinterlassenschaften und Spuren der Tiere, die im Okavango Delta leben, lernten. Das sind wohl ganz schön viele, aber haben sie so viel Platz zum Leben und sind vor allem in der Regenzeit, in der wir unterwegs waren, nicht wirklich auf einen Wasserspot angewiesen, so haben wir eher wenige Tiere von Nahem gesehen. Hippos, ein Zebra und ein Gnu – immerhin, darüber freute ich mich auch schon. Aber das war vergleichweise gar nichts. Denn im weiteren Verlauf unserer Reise sollten wir noch soo viele Tiere sehen! Ganz viele Elefanten, die immer mal wieder am Wegesrand standen oder über die Straße vor uns gelaufen sind, einen Löwen abends am unumzäunten Wasserloch in unserem Camp in Kasane und dann natürlich als wir in den Chobe Nationalpark reingefahren sind. Hier waren wir froh um unseren Allradantrieb, denn sonst hätte man gar nicht selbst durch den sandigen und pfützenreichen Park fahren dürfen. Fünf Stunden fuhren wir durch den Park – wer glaubt, das ist langweilig, hat sich geirrt. Wir haben so viele Tiere gesichtet, auch aus nächster Nähe. Elefanten, Büffel, Hippos, Krokodile, Giraffen, Affen, Antilopen, Warane… Solche Erinnerungen werde ich bestimmt nie vergessen.

 

Ein ziemliches Highlight war an diesem Tag noch eine Sonnenuntergangsbootstour auf dem Chobe River, der durch den Nationalpark führt. Bis auf 2 Meter sind wir an Krokodile, die am Ufer lagen, rangefahren. Mir wurde da ja doch ein bisschen mulmig.

 

Ja, eigentlich wollte ich zu der Reise echt keinen Roman veröffentlichen und nur ganz kurz ein bisschen was erzählen. Aber die Victoria Falls, die das eigentliche Ziel unseres Roadtrips waren, darf ich echt nicht auslassen. Am 31.12. kamen wir in Victoria Falls, dem Touristenort neben den Fällen in Simbabwe an. Silvester feierten wir quasi an den Vic Falls, auf der scheinbar größten New Year`s Party Afrikas, dem „Vic Falls Carnival“. Wir hatten einen sehr schönen und lustigen Abend und einen guten Start ins neue Jahr. -Und den allerbesten Neujahrsspaziergang, den ich je hatte! Denn trotz Müdigkeit rafften wir uns am nächsten Morgen um neun auf und machten uns auf die Socken zu den Falls. Ich muss sagen, diese gigantischen Wasserfälle haben mich wirklich richtig beeindruckt. Drei Stunden sind wir drumherum gewandert, haben Fotos gemacht, den Ausblick und die feinen Wassertröpfchen auf der Haut genossen, die vom Wasser rüber gespritzt wurden. Ich kann nur jedem empfehlen, auch einmal eine Reise an diesen magischen Ort zu machen!

 

Von den Victoria Falls ging es am nächsten Tag wieder zurück in Richtung Windhoek. Also eigentlich echt nur in die Richtung, denn auf dem Weg nach Hause haben wir noch zwei Übernachtungen in Divundu und Rundu eingelegt. Das Camp in Divundu war wirklich das allerbeste von allen – Toiletten mit Blick auf den See, einer Dusche, in der das Wasser aus einem Eimer in der Baumkrone kam, ein umgitterter Pool im selben See, in dem auch Hippos und Krokodile rumschwimmen… Traumhaft.

 

Am 04. Januar kamen wir wieder in Windhoek an und ich muss sagen, mein Rhino auf der Ablage im Auto hat seine Funktion als Glücksbringer sehr gut erfüllt. Wir hatten keinen einzigen geplatzten Reifen, sind nie steckengeblieben oder hatten einen sonstigen Unfall, uns wurde nichts geklaut, keiner wurde ernsthaft krank…Perfekt!

 

Bis bald, nächste Woche fängt die Arbeit wieder an, ich werde mich melden!

 

Eure Christina